Es ist Herbst. Das Gartenjahr neigt sich wieder einmal dem Ende zu, die Bäume und Sträucher trennen sich nach und nach von ihrem Laub.
Bevor sie ihre Blätter fallen lassen, entzünden viele von ihnen jedoch noch einmal ein leuchtendes Freudenfeuer in allen erdenklichen Gelb-, Orange- und Rottönen.
Oft wird in diesem Zusammenhang auch vom „Indian Summer“ gesprochen. Dieser Begriff bezeichnet eigentlich eine besonders warme und trockene spätherbstliche Wetterphase in Nordamerika, in der sich die Wälder dort auffallend intensiv färben.
Um dieses Spektakel genießen zu können, müssen Sie aber nicht erst nach Amerika reisen – mit der richtigen Gehölzauswahl können Sie sich einen eigenen kleinen Indian Summer in ihren Garten holen.
Warum verfärbt sich das Laub im Herbst überhaupt?
Gelbe, orangene und rote Farbpigmente befinden sich eigentlich auch schon im Frühjahr und Sommer in den Blättern, werden in dieser Zeit jedoch durch den grünen Blattfarbstoff Chlorophyll überdeckt. Im Herbst werden die Tage kürzer, Sonneneinstrahlung und Temperaturen sinken und damit sinkt auch die Photosyntheserate. Das zuvor optisch dominierende Blattgrün wird jetzt abgebaut und - zerlegt in kleinere Bestandteile - bis zum nächsten Frühjahr in Krone, Stamm und Wurzeln gespeichert. Jetzt kommen die im Sommer verdeckten orangenen und gelben Farbstoffe (Karotinoide und Xanthophylle) zum Vorschein und sorgen für das herbstliche Farbenspiel.
Gleichzeitig wird der rote Farbstoff Anthocyan neu gebildet und sorgt für zusätzliche Farbakzente. Seine genaue Funktion ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt. Es wird aber vermutet, dass er als Sonnenschutz dient, der verhindert, dass die biochemischen Prozesse, die bis zum Laubfall noch im Blatt stattfinden, beeinträchtigt werden. Dafür spricht, dass die rote Blattfärbung bei kühlem, sonnigem Herbstwetter besonders stark ausgeprägt ist.
Welche Faktoren beeinflussen die Intensität der Herbstfärbung?
Wie spektakulär das herbstliche Farbenspiel ist und in welchen Farbtönen sich die Blätter zeigen, hängt letztendlich von der Pflanzenart ab.
Darüber hinaus spielt auch das Alter des Gehölzes eine Rolle. Bei älteren Pflanzen ist die Herbstfärbung in der Regel stärker ausgeprägt, als bei jüngeren.
Auch das Wetter nimmt Einfluss. Je trockener der Herbst, desto intensiver fällt die Färbung aus. Außerdem fördern große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht die Ausfärbung. Früher Frost oder starke Herbststürme hingegen lassen die Blätter oft früher vom Baum fallen als gedacht und zerstören die Farbenpracht schon, bevor sie ihren Höhepunkt erreicht hat.
Das Wetter können wir nicht natürlich nicht steuern. Es gibt jedoch ein paar weitere Faktoren, über die man selbst Einfluss auf die Farbintensität nehmen kann. So sollten Gehölze nicht an zu schattigen Stellen im Garten gepflanzt werden. In sonnigen Lagen fällt die Herbstfärbung viel intensiver aus.
Zu spätes und großzügiges Düngen wirkt sich ebenfalls negativ auf die Leuchtkraft aus, Dünger sollte deshalb eher sparsam eingesetzt werden. Außerdem sollte der Standort möglichst windgeschützt und trocken sein.
Gibt es auch Stauden mit auffälliger Herbstfärbung?
Herbstliches Laub bringt man meist mit Sträuchern und Bäumen in Verbindung. Es gibt aber auch zahlreiche Stauden, die sich durch eine auffällige Herbstfärbung auszeichnen. Dazu gehören beispielweise viele Storchschnabelarten, wie z.B. der Blutstorchschnabel (Geranium sanguineum), Bergenien, die horstig wachsende Golderdbeere (Waldsteinia geoides) oder Funkien. Man sollte beim Staudenkauf also nicht nur auf die Blüte achten.
Die schönsten Herbstfärber im Überblick
Folgende Zusammenstellung zeigt 30 besonders farbenprächtige herbstfärbende Sträucher und Bäume. Falls Sie Fragen zu weiteren Eigenschaften, z.B. zu Standort- oder Pflegeansprüchen haben oder wissen wollen, welches dieser Gehölze gut in Ihren Garten passt, nehmen Sie Kontakt zu mir auf. Ich berate Sie gerne.